Viele Radsportler haben schon von der legendären TrainingPeaks App gehört. Ob Du dieses Schweizer Taschenmesser zur Trainingsplanung benutzen solltest, erfährst Du in diesem Test …
Getestet: Die App TrainingPeaks
Schon fast mystischen Respekt erspürt man, sobald man unter Freunden TrainingPeaks erwähnt. Diese App, gerade in Verbindung mit dem Online Portal, ist ein mächtiges Werkzeug zum Analysieren und Planen Deines Trainings. Ob diese App sinnvoll ist oder ob man mit Kanonen auf Spatzen schießt, sagen wir Dir in diesem Bericht.
Auch in diesem Test wollen wir nach dem bewährten Schema vorgehen.
Installation und erster Eindruck
Na klar: Ohne eigenes Konto geht es bei dieser App auch nicht. Deshalb schnell ein eigenes Benutzerkonto erstellt (siehe Foto) und ab geht’s – oder doch nicht?
Nach erfolgreichen Anlegen des Konto’s gelangt man auf die Startseite der App (in der Bildershow). Die Schnellinformation im oberen Bereich zeigt Dir Deine aktuelle Fitness, Erschöpfung und Form an – alles auf null. Es sind noch keine Wettkämpfe/Ziele eingetragen und auch noch keine Trainingsdaten vorhanden.
Alle diese Daten solltest Du jetzt festlegen. Wie das funktioniert zeigen wir weiter unten.
BONUS: 14-tägige Premium Testversion
Als kleinen Kaufanreiz erhälst du automatisch, bei Anmeldung, eine 14-tägige Premium Testversion. Die nächsten zwei Wochen kannst damit alle Funktionen von TrainingPeaks, auch Online, nutzen.
TIPP: Wenn Du schon einigermaßen Fest in deinem Training bist und schon gewisse Grundkenntnisse darüber mitbringst – erst dann solltest Du dieses Angebot annehmen. Andernfalls solltest Du Dich mit Grundkenntnissen in Trainingswissenschaften aneignen. Dann kann man die 14 Tage richtig auskosten …
Benutzung der App
Die App ist in der Nutzung sehr intuitiv. Wer sich mit der Online Version auskennt, wird gleich mit der Smartphone Version zurechtkommen. Doch was erwartet einen?
Startbildschirm der TrainingPeaks App
Der Startbildschirm von TrainingPeaks zeigt einem eine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge: Unter dem Profilbild die drei kleinen Info-Tabs für Fitness (FITNESS), Erschöpfung (FATIGUE) und Form (FORM). Direkt darunter wird einem der nächste Wettkampf mit A-Priorität angezeigt, inklusive eines Countdown bzw. wie viele Tage es noch bis zum Ereignis dauert.
Danach folgt Statistik: Zunächst das heutige Training/Trainingseinheit (Agenda Ansicht) gefolgt von der Trainingsstatistik der Woche, wie die einzelnen Einheiten gelaufen sind. Nach Möglichkeit sollte hier alles Grün sein …
Durch Wischen läßt sich in die Vorwochen springen bzw. in die kommenden Wochen.
Der Startbildschirm ist somit lediglich zur Ansicht ohne Editiermöghlichkeit.
Feed
Im Feed hat man, ähnlich wie in der Online-Version der Calendar, die Möglichkeit, schnell durch seine Trainingswochen zu scrollen. Hier bietet die App die praktische Agenda-Ansicht. Durch einen Tipp auf die jeweilige Einheit gelangt in die Detail-Ansicht und kann Daten zur Einheiten bearbeiten, Kommentare schreiben und Daten hochladen und natürlich die Trainingseinheit analysieren. Je nach absolviertem Training stehen dann unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. bei Outdoor Aktivitäten die Kartenansicht. Das manuelle Hinzufügen von Trainingsdaten allerdings funktionierte bei unserem Testgerät so gut: die TCX-Dateien, aus Cyclemeter ELITE exportiert, wurden nicht als solche erkannt und konnten nicht gewählt werden. Online kann man diese tadellos hochladen. Vielleicht war es auch nur ein Anwenderfehler.
TrainingPeaks lässt sich allerdings mit diversen anderen Konten verknüpfen, so dass bei Verwendung dieser, die entsprechenden Trainingseinheiten automatisch hochgeladen werden. Doch dazu weiter unten mehr.
Im oberen Bereich kann man noch zwischen Kalender- und Diagramm-Ansicht umschalten bzw. diese ausschalten.
Die letzte, aber auch wichtige, Funktion versteckt sich unten rechts: der blaue Button mit dem Plus. Hier können nicht nur neue Trainingseinheiten hinzugefügt werden (es wird dabei auf die gespeicherten Bibliotheken zu gegriffen), sondern es können auch Softskills eingetragen werden. Diese fangen beim Körpergewicht an, gehen über Schlaftstunden und -qualität bis hin zu Schmerzen und Verletzungen. Dies ist eine Tagebuch – Funktion, die Joe Friel in seinem Meisterwerk “Trainingsbibel für Radfahrer” beschreibt. Denn so kann man alle wichtigen Aspekte, die auf den eigenen Körper einwirken, festhalten. Die App bietet hier speziell eine Funktion, um Wahoo-Trainingseinheiten einzufügen. Ob dies über die Yahoo-App funktioniert haben ich noch nicht getestet. Diesen Test werde ich noch nachholen.
Spitzen anzeigen lassen
Eine weitere, praktische Funktion erreicht man über den Menüpunkt Spitzen. Hier kann man seine Spitzenwerte anzeigen lassen für Herzfrequenz (und eventuell Leistung – die App habe ich ohne Leistungsmesser getestet, daher nur Hf). Dafür wählt man sich seinen gewünschte Zeitspanne aus und sieht dann seine Maximalwerte. Diese Funktion ist quasi eine Feldtest Auswertung. Mit diesen Werten kann man nun rangehen und ein Rennen oder Zeitfahren planen ohne sich dabei gleich komplett zu verausgaben.
Damit enden auch schon im Großen und Ganzen die Möglichkeiten der App. Zumindest hat der Test kaum noch nützliche Funktionen entdeckt.
Konnektivität zu Bluetooth Adaptern
Um eines klarzustellen: Diese App ist kein Trainingscomputer. Dafür eignen sich andere Apps wie Cyclemeter oder (bedingt) Strava besser. Deshalb bietet die TrainingPeaks App keine direkte Verbindung zu irgendwelchen Smart BLE Geräten.
Aber – wie weiter oben schon erwähnt, bietet TP Konnektivität zu anderen Diensten. Darunter sind Dienste(Geräte) wie die Apple Watch, Garmin, fitbit, Polar, Suunto und weitere. Eine genaue Übersicht gibt es hier.
FAZIT: Gute App, aber nur als Ergänzung
Der Test der TrainingPeaks App hat folgendes ergeben: Man muss sie nicht unbedingt haben (ganz im Gegensatz zum Onlineportal), doch sie erleichtert einem ein wenig die tägliche Planung. Planung wäre übertrieben. Die App gibt vielmehr Übersicht. Seinen Jahrestrainingsplan und die Wochenplanung sollte man am PC machen, da dieses einfach übersichtlicher ist, man die Möglichkeit des Workoutbuilders hat und vieles mehr.
Doch wer sowieso schon einen Premium Account bei TrainingPeaks hat, der sollte die App mitbenutzen – es kostet ja kein weiteres Geld.
Kosten
An dieser Stelle geben wir noch einen Hinweis zu den Kosten: im Apple Appstore kostet das Jahresabo €149,90 (Stand 06/2020). Wer über TP online abschließt kommt nur geringfügig günstiger weg: hier kostet der Monat ca. $10,- (doch leider ist das, warum auch immer, ein Netto-Preis) und es kommt noch die Mehrwertsteuer drauf.
Download im App Store
Hier können Sie die App downloaden:
Bilderstrecke
Nun kommen ein paar Bilder zur App.